
Die beste Lösung war in diesem Fall, nicht die „nächst“gelegene Bibliothek der Kundin für die Fernleihe zu wählen, sondern eine in Köln. So habe dann ich über einem Buch aus dem 18. Jahrhundert gebeugt gesessen und die für „unser“ Thema spannenden Kapitel nach Informationen durchforstet. Kopieren war – natürlich! – auch verboten. Alte Bücher werden besonders schonend behandelt – kopieren beansprucht aber die Bindung zu sehr, v. a. wenn ein Laie an den normalen Kopierern arbeitet. Professionelle Hilfe gab es aber auch: Bei der Bildstelle der USB Köln konnte ich dann doch noch Kopien bestellen.Da diese Seiten in altem Französisch geschrieben waren, war das auf jeden Fall sinnvoll.
Für diese Form der Recherche ist sorgfältige Lektüre zwingend – schließlich werde ich dabei zu den Augen meiner Kundin. Sie liest nicht selber, sondern bekommt eine Interpretation. Jedes Lesen und somit auch jedes Exzerpt ist Interpretation. Als Rechercheurin muss ich mich also intensiv in das Thema einfühlen und einarbeiten, muss wissen, was relevant ist, was schon vorhanden ist und was der Zielpunkt ist. Teilweise besteht die Arbeit dann im Abschreiben kurzer Passagen – den Kontext ergänze ich mit eigenen Worten. Sorgfältige Notizen zu Seitenzahlen gehören auch dazu. So kann meine Kundin auch zitieren. Ergänzend habe ich einen Gesamteindruck des Werks geschildert – so eine Art „Klappentext“. Eine spannende und herausfordernde Aufgabe.
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