Thema 1914: Tagebucharchiv

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Nein, im Deutschen Tagebucharchiv werden natürlich nicht nur Tagebücher aus dem ersten Weltkrieg aufbewahrt, sondern aus vielen Jahren. Doch wird hier am 27.6.2014 – einen Tag vor dem 100. Jahrestag der Ermordung von Kronprinz Franz Ferdinand in Sarajevo – ein Tagebuchprojekt besonderer Größe vorgestellt; ein guter Anlass, um auf diese Einrichtung hinzuweisen.

August Müller Tagebucheintrag
Tagebuch zu schreiben ist keine längst vergangene Sitte – auch heutzutage notieren viele Menschen, was sie bewegt. Manches davon mag sich später ebenfalls im Tagebucharchiv finden, als Quelle für die Forschung
Kurz zum Projekt: Die Autoren Herbert Kapfer und Lisbeth Exner haben in den Tagebuchbeständen geforscht (davor stand die Arbeit, die rund 200 Tagebücher zu verschlagworten und ggfs. zu transkribieren!) und eine Collage erstellt, in der vielfältige Stimmen schildern, was sie im Jahr 1914 erlebt haben: Militärangehörige aller Chargen, aber auch Seelsorger und Angehörige von Soldaten und Offizieren. Seit dem 18.6.2014 ist der erste von drei geplanten drei Bänden der „Verborgenen Chronik“ erhältlich und wird  am 27.6.2014 im Bürgersaal des Rathauses in Emmendingen vorgestellt. (Zum Buch gibt’s dann noch mal mehr auf der Kölner Leselust)

Das Tagebucharchiv sammelt seit 1998 nicht nur Tagebücher sondern auch private Briefwechsel und Lebenserinnerungen. Diese zur Zeit rund 12.500 Zeitzeugnisse vom 18. bis ins 21. Jahrhundert werden zu Recherchezwecken zugänglich gemacht – durch Verschlagwortung und Transkription. Hier recherchieren z. B.:

  • Journalisten
  • Autoren von Sachbüchern und Romanen
  • Historiker
  • Soziologen
  • Studenten

Es gibt Projekte für Schulklassen – Geschichte persönlich sozusagen.

Geregelt wird das Angebot durch die Nutzungsordnung. Anfallende Kosten für Vorabrecherchen, Unterstützung vor Ort und Kopien regelt die Gebührenordnung.

Finanziert wird der Verein von verschiedenen Stellen – von der Stadt Ememrdingen über das Land Baden-Württemberg bis hin zu Einzelspenden.

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