Thema 1914: Lament von Einstürzende Neubauten

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Zu welchen neuen Erkenntnissen doch so Online-Quiz verführen können: Da stand in einem was von „Lament“ und Thema 1914 und zur Auswahl die Namen verschiedener Bands. Da kenn ich mich nun so gar nicht aus. Aber neugierig war ich. Also habe ich ein bisschen rumgesucht und Folgendes gefunden:

(African American) color bearers of 15th Regiment Infantry, New York National Guard, New York City. . . . - NARA - 533598
Auch die Harlem Hell Fighters waren afroamerikanische Soldaten, die dann auf Seiten Frankreichs an der Westfront kämpften.
Die Gruppe „Einstürzende Neubauten“ erhielt von der Region Flandern den Auftrag, ein Perfomancekonzert zum Gedenken an die Schlacht von Diksmuide von 1914 zu erstellen. Da war dann Recherche angesagt, weil man ja, wie Blixa Bargeld sich in einem Interview äußerte, nicht die ausgetretenen Pfade nutzen wollte. So kam es, dass linguistisch motivierte Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen und die Harlem Hell Fighters Eingang in das Projekt fanden – und die Vertonung eines in Diksmuide begrabenen  Renaissancekomponisten.

Ich gehöre nicht zur Zielgruppe der Band, denn ich höre nun ganz andere Musik. Aber ich bin sehr beeindruckt vom Rechercheaufwand der Einstürzenden Neubauten und dem Konzept ihrer Performance. Auf ihrer eigenen Website habe ich diesen Satz zu dem Titel „Kriegsmaschinerie“ gefunden – einem Stück, dessen Text nicht gesungen sondern gezeigt wird:

“I don’t want to disturb the noise, so I just show the lyrics by signs. And the signs say something along the lines that war does not sleep: ‘War does not break out. It waits/For a singular but thousandfold:/Hurrah’.” (Quelle: Einstürzende Neubauten, Lament)

– ein sehr wahrer Satz über Krieg.

Mit dem Projekt gehen die Einstürzenden Neubauten auch auf Tour; Termine gibt gab es u. a. hier.

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