Ihr Computer steht in Deutschland? Das weiß Ihre Suchmaschine dank der IP-Adresse Ihres Rechners und lässt das mit in die Ergebnisse einfließen. Wenn Sie nun gezielt Ergebnisse z. B. aus Großbritannien benötigen, wird es kompliziert. Sie können mehrere Möglichkeiten nutzen und sie gegebenenfalls kombinieren.
Der Befehl site:
Um site: zu nutzen, müssen Sie immer die Topleveldomain (TLD) angeben, sonst erkennt die Suchmaschine den Befehl nicht als solchen. Sie können aber auch die TLD allein verwenden. Eine Länderkennung für Großbritannien lautet uk. Ihre Anfrage könnte also lauten:
Site:uk Brexit
Sie kombinieren den Befehl mit Ihrem Suchbegriff oder Ihrer Suchbegriffskombination.
Bei Google sah das am 4.3.2020 so aus:

Großbritannien hat, wie andere Länder des Commomwealth, die Sonderregelung einer zweiteiligen TLD: co.uk – das co steht für Commonwealth. Mit dieser TLD sieht das Ergebnis etwas anders aus – v. a. fehlt der deutschsprachige Treffer:

Nun ist aber klar: Nicht alle Sites in Großbritannien haben uk oder co.uk als TLD. Es gibt so viele andere Möglichkeiten. Nur mit site: ist Ihnen also nicht geholfen.
Um auch andere TLD aus Großbritannien zu erfassen, müssen Sie noch weiter gehen.
Google aus Großbritannien nutzen
Sie ändern einfach ihre Suchmaschine in die englische Version.
Die erste Idee ist dann immer, unter „Einstellungen“ die Sprache zu ändern. Doch das ist bei Großbritannien nicht so sinnvoll: Wenn Sie „Englisch“ wählen, landen Sie in der amerikanischen Version. Eigentlich ist es für Großbritannien viel einfacher: Sie tippen in die Browserzeile google.co.uk ein. Und los geht’s. Einfach nur mit „Brexit“ bekommen Sie die Überblicksseiten der verschiedenen Anbieter: BBC, Wikipedia und Guardian.
Da Ihr Rechner aber nach wie vor in Deutschland steht, sind die Ergebnisse der Sondersuchen für z. B. Nachrichten nach wie vor auf Deutsch. Ein guter Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um eigene Suchmaschinen handelt; aber das nur am Rande.
Um nun mit komplexeren Suchen auch die gewünschten Ergebnisse zu bekommen, müssen Sie natürlich auf Englisch suchen. Dabei können Sie die Boole’schen Operatoren und die Befehle nutzen, die Sie auch in der deutschen Version anwenden würden:
- filetype:, wenn Sie bestimmte Formate benötigen
- die Phrasensuche, um bestimmte Wortfolgen zu finden
- intitle:, wenn Ihr Suchbegriff so zentral ist, dass er in einer Überschrift vorkommen sollte
So sah es am 4.3.2020 mit der Recherche nach «Brexit „transition period“ filetype:pdf“» aus:

Weitere Kombinationsmöglichkeiten von Befehlen und Operatoren:
- Brexit „transition period“ -site:gov.uk – Sie schließen Regierungsverlautbarungen aus
- Brexit „transition period“ -site:gov.uk site:co.uk – wie oben, aber Sie schränken zusätzlich auf Ergebnisse aus Großbritannien ein (vgl. die Unterschiede im zweiten Beispiel oben)
- Brexit consequences site:in -site:bbc.in – auch Indien ist vom Brexit betroffen …
Sie haben also eine Vielzahl an Recherchemöglichkeiten.
Wenn Sie dann wieder normal weiterarbeiten wollen, sollten Sie Google wieder auf Deutsch umstellen – mit Google.de in der Browserzeile.
Funktioniert das auch bei anderen Suchmaschinen?
- Bei Yahoo können Sie mit uk.yahoo.com arbeiten
- Carrot2 bietet eine einfache Auswahl von Ländern und Sprachen unter „options“ in der Suchzeile an
Der Befehl site: funktioniert bei:
- Carrot2
- DuckDuckGo
- Startpage
- Swisscows
Auf den Punkt:
Ergebnisse aus Großbritannien bekommen Sie bei Google selber durch das Aufrufen von „google.co.uk“.
Von Google.de aus können Sie mit site:uk oder site:co.uk Ergebnisse mit diesen Topleveldomains finden.
Sie können bei der Recherche in der britischen Version von Google alle gewohnten Operatoren und Befehle nutzen.
Auch wenn es in diesem Beitrag nicht ausschließlich um Google und seine Möglichkeiten geht, sortiere ich auch ihn in meine kleine Reihe rund um Google-Tools ein.
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