… das sind ja quasi Synonyme in unserer Gesellschaft. Hinzu kommt dann noch das Argument, dass schlank, noch besser: dünn zu sein, gesünder sei als dick. Seit Jahrzehnten boomen immer neue – oder immer neu benannte – Diät-Ideen. Ernähungsstil ist nicht einfach Geschmackssache, sondern eine Glaubensfrage. Biofutter gegen Fastfood, Vegetarismus gegen Fleischskandal und und und.
Nun gibt es aber seit einiger Zeit auch die gegenteilige Tendenz: den Körper so zu akzeptieren, wie er nun mal ist. Nicht dem einem Idealgewicht für alle hinterherzuhecheln, dem einen Taillenumfang für alle (Körper)Größen.
Zwei Bücher zu dem Thema gibt es in diesem Jahr aus dem Kreis der Texttreff-Frauen:
Nudeldicke Deern von von Anke Gröner, die in etwas schnoddriger Sprache und mit viel Wissen das Bild von „der“ Frau zurechtrückt.
Susann Sitzler hat mit Bauchgefühle ein Buch über unseren Körper vorgelegt, in dem nicht nur erklärt wird, wie „Übergewicht“ entsteht, physiologisch gesehen, sondern auch, wie sich der Blick der Gesellschaft auf den Körper ändert und geändert hat.
Und wer sich schon immer über die Körnerfresser und Karnickelfuttervernichter geärgert hat, kommt bei diesem Interview mit Udo Pollmer aus dem Jahre 2010 auf seine Kosten: polemisch und mit Fakten argumentiert er für Pommes und gegen Salat.
Fazit: Lassen Sie es sich schmecken und denken Sie daran: An jeder Schönheit findet der Neider einen Makel.
Anke Gröner: Nudeldicke Deern: Free your mind and your fat ass will follow, Wunderlich, Reinbeck, 2011, ISBN: 978-380525033
Susann Sitzler: Bauchgefühle. Mein Körper und sein wahres Gewicht, C.H.Beck, München, 2011, ISBN: 978-3406622007