Recherchestrategie – 5 Tipps für effiziente Internetrecherche

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meiner Seminare kennen den Satz: „Vor der Recherche bitte das Hirn einschalten.“ – Ja, das klingt erst mal nicht so nett, ist aber für Ihre Recherchestrategie unerlässlich.

Wie das Wort „Strategie“ schon deutlich macht, gehört dazu ein strukturiertes Vorgehen.

Und das geht jetzt wie …?

1. Thema finden

Was genau will ich herausfinden?

  • Brauche ich eine Antwort auf eine konkrete Frage? („Wie misst man die Dichte von Insektenpopulationen in einer Region?“)
  • Will ich umfassende Informationen zu einem Thema? („Was genau passierte zwischen dem 28. Mai und dem 30. August 2013 in Istanbul?“)
  • Soll meine Suche einen eher unbekannten Aspekt beleuchten? („In welcher Form hat die Reformation den Niedergang der Hanse beschleunigt?“)
  • Habe ich eine bestimmte Stoßrichtung oder Tendenz bei meiner Frage? („Wie kann ich nachweisen, dass Donald Trump ein Intellektueller ist?“ – 😉 )

2. Thema genau beschreiben

Mein Thema sollte ich so präzise wie möglich beschreiben. Zu einer funktionierenden Recherchestrategie gehört auch, es in verschiedenen Formen präzise zu beschreiben. Dazu benötige ich

  • Synonyme für die Begriffe meiner ersten Formulierung (Insekten: Kerbtiere)
  • Ober- und/oder Unterbegriffe zu meinen Suchbegriffen (Unterbegriffe zu Insekten: Fliegen, Mücken, Käfer; Oberbegriff zu Insekten: Gliederfüßer)
  • Für den Fall, dass ich nicht nur deutschsprachige Quellen nutzen will, benötige ich auch fremdsprachige Begriffe (Insekten: Insects, insectes, insectos – okay, Fremdwörter bieten da nicht so eine Varianz …)

Für den besseren Überblick kann ich mit einer Suchbegriffstabelle arbeiten (ursprüngliche Quelle: LOTSE)

3. Suchwortkombinationen festlegen

Um möglichst umfassend zu recherchieren, plane ich den Einsatz meiner Suchbegriffe aus der Tabelle; genutzte Verbindungen markiere ich mit Pfeilen o. Ä. in der Tabelle.

  • Die Begriffe aus der ersten Formulierung – das gibt Aufschluss darüber, ob es zu genau dem Thema in der Formulierung schon etwas, viel oder gar nichts gibt.
  • Den ersten Begriff aus der Ursprungsformulierung mit Synonymen der anderen Begriffe
  • Dadurch reduzieren sich die Einsatzmöglichkeiten für die anderen Suchbegriffe und ihre Pendants bereits – z. B. weil die Suchmaschinen eins der Synonyme gar nicht berücksichtigen; evtl. erweisen sich aber auch Oberbegriffe als zu weit oder Unterbegriffe als zu eng gefasst. Gegebenenfalls ist hier Bearbeitung erforderlich.

4. Recherche dokumentieren

Alle Recherchestrategie bis zu diesem Punkt ist für die Katz, wenn ich mich in meinen Ergebnissen nicht mehr zurecht finden kann.

  • Um den Überblick nicht zu verlieren, welche Suchbegriffkombis nun was gebracht haben und welche nicht, kann ich entweder in der Tabelle entsprechende Codes einsetzten (Farben oder die Art der Linien)
  • oder ich halte in einer Recherchedokumentation fest, wie ich vorgegangen bin. Die Tabelle hat – je nach Art der Spalten – den Vorteil, später oder für andere verständlich zu sein (die verlinkte Tabelle ist meine für Literaturrecherche – je nach Art Ihrer Recherche können Sie andere Spaltenbeschreibungen nutzen).

5. Rechercheergebnisse festhalten

Je nach Art der Recherche und der Ergebnisse gibt es unterschiedliche Optionen

  • Für wissenschaftliches Arbeiten, Literaturrecherche und Artverwandtes empfiehlt sich ein Literaturverwaltungsprogramm (z. B.: citavi, EndNote, Zotero)
  • Für kollaboratives Arbeiten sind Cloud-Speicher hilfreich (Dropbox, OneNote oder von Ihrem Website-Host) – hier sind feste Regeln zur Bezeichnung von Dokumenten etc. unerlässlich.
  • Für sich selber können Sie die Lesezeichenfunktion Ihres Browsers nutzen – auch hier ist Organisation unerlässlich: aussagekräftige Ordner- und Dokumentbezeichnungen und sauberes Ablegen.
  • Das Gleiche gilt für die Ablage auf Ihrem Desktop. (Es ist wirklich wichtig – ich weiß, wovon ich spreche *ascheübermeinhaupt*)

Viel Erfolg!

Wenn Sie weitere Tipps haben – Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht.

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