Eine Recherche durchführen und dokumentieren

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Wenn Sie die Vorbereitungen zur Recherche abgeschlossen haben – Sie haben die Suchorte ausgewählt und die Suchbegriffe gefunden -, geht es an die eigentliche Recherche. Und auch die besteht aus mehreren Schritten, damit Sie den Überblick behalten: Sie müssen also die Recherche durchführen und am besten auch sofort dokumentieren. Gerade wenn Sie längere Zeit an einem Projekt sitzen – oder zu mehreren -, ist Dokumentation ein gutes Hilfsmittel, um doppelte Arbeit zu vermeiden.

Zum Start der Recherche

Wenn Sie Ihre Recherche dokumentieren wollen, sollten Sie das entsprechende Dokument von Anfang an geöffnet haben. Bei mir ist es eine Tabelle, in die ich die verschiedenen Rechercheschritte eintrage.

Recherchdurchführen udn dokumentieren - in dieser Tabelle geht das. Die Inhalte der Tabell werden im weiteren Text erläutert. Es ist einfach eine Tabelle mit Spalten.
So sieht meine Tabelle zur Recherchdokumentation aus.

Recherche durchführen und dokumentieren – Schritt für Schritt

  • Datum – klar, wann war ich aktiv.
  • Suchbegriffe – hier geht es um die Kombinationen der Suchbegriffe, die Sie eingesetzt haben; Sie können hier auch Filter (bei Katalogen und Datenbanken) oder Befehle und Operatoren (bei Suchmaschinen mit eintragen. Andere nennen das den „Suchterm“ oder „Suchstring“.
  • Suchort – welche Suchmaschine, welcher OPAC, welche Datenbank
  • Ergebnis/Anzahl – ist meist nur bei OPAC und Datenbanken sinnvoll, da Suchmaschinen oft unüberschaubar viele Treffer bringen (außer Sie setzen Operatoren und Befehle so ein, dass sich die Menge reduziert)
  • Übernommen/ Link/Anzahl – was Sie hier eintragen, hängt davon ab wie Sie arbeiten; nutzen Sie Literaturverwaltungssoftware, reicht es, die Anzahl einzutragen. Sonst können Sie hier auch die direkten Links notieren.
  • Weitere gefundene Suchbegriffe – ja, das kann Ihnen passieren: Ein besonders passender Treffer nutzt ein Wort, das bei Ihnen in der Tabelle der Suchbegriffe fehlt – schreiben Sie es auf und fügen es schnellstmöglich der ersten Tabelle hinzu, um es in der weiteren Recherche mit zu nutzen.

Das sind jetzt „meine „Spalten, mit denen ich arbeite. Für Auftragsrecherche gibt es dann noch was zum Zeitaufwand.

Wenn Sie zu mehreren an einem Projekt arbeiten, können Sie eine Spalte mit Namen/Namenskürzeln anfügen, damit klar ist, welcher Rechercheschritt von wem vollzogen wurde.

Bitte betrachten Sie das als Anregung und machen Sie Ihre Tabelle so, wie Sie am besten damit klar kommen. Das entwickelt sich im Laufe der Zeit.

Suchorte checken

Wenn Sie es bei „Wo wohnt mein Thema?“ noch nicht gemacht haben, oder das schon eine Weile her ist, checken Sie Ihre Suchquellen auf Besonderheiten:

  • Bei Suchmaschinen geht es da um Filtermöglichkeiten (Zeit, Sprache, Land, Sondersuchmaschinen wie Bilder, Videos oder News)
  • Bei für Sie neuen OPAC und Datenbanken sollten Sie, wenn vorhanden, die Recherchetipps lesen – da erfahren Sie, ob Sie wildcards nutzen können und welche („*“ für alles, „?“ für Wortanfang oder -ende z. B.) oder wie die erweiterte Suche genau funktioniert. Denn leider gibt es das nicht in einheitlich …

Recherche durchführen – die Alternativen

Und jetzt können Sie starten!

Auch hier lauert wieder die Qual der Wahl.

  • Wollen Sie erst an einem Ort alle Suchbegriffskombinationen – eventuell zuzüglich aller Filteroptionen – durchackern?
  • Oder wollen Sie mit einer ersten Kombination alle Suchorte checken?

Für beides gibt es Gründe. Es liegt an Ihrer Art, wie Sie eine Recherche durchführen wollen.

Pro für „Alles an einem Suchort checken“

Sie können dann diesem Katalog oder diese Datenbank innerlich abhaken.

Wenn Sie bei einer Suchmaschine auch alle Optionen zum Filtern usw. genutzt haben, sind Sie damit auch erst einmal durch.

Achtung: Wenn Ihre Recherche irgendwann in einen fertigen Text münden soll, sollten Sie kurz vorher einzelne Rechercheschritte noch mal durchführen, also quasi aktualisieren. Manchmal ändert sich nämlich was: Im OPAC gibt es neue Titel, neue Beiträge im Internet sind aufgetaucht.

Das gilt übrigens für alle Recherchen – immer.

Sie werden hier bald erkennen, welche Suchbegriffskombinationen nicht so „fruchtbar“ sind und können sie dann bei weiteren Recherchen eher vernachlässigen; das erspart manchen Arbeitsschritt.

Pro für „Eine Kombination durch alle Suchorte jagen“

Das ist vom Start weg etwas aufwendiger, weil Sie am besten alle Suchorte bereits als Tabs geöffnet haben.

Andererseits können Sie Ihre Suchwortkombi dann per copy + paste einfach überall eintragen.

Oft reicht in diesen Fällen ein kurzer Überblick über die Trefferliste, um die Unterschiede rauszufinden. Damit können sie gezielt die Ergebnisse aus den einzelnen Quellen entnehmen, die bei den anderen nicht auftauchen.

Wie Sie sehen, sind beide Formen durchaus nützlich – am besten testen Sie beide mal aus, wenn Sie noch nicht wissen, wie Sie Ihre Recherche durchführen wollen oder am besten können. Es ist ein bisschen eine Typfrage.

Was nutzt die Recherchedokumentation?

Sie sehen, ob Sie alle sinnvollen Kombinationen berücksichtigt haben.

Wenn Sie im Laufe der Recherche Ihre Suchbegriffstabelle mit den neu gefundenen Begriffen ergänzen, können Sie auch die Einarbeitung dieser neuen Wörter nachvollziehen.

Sie können erkenn, ob manche Wörter, obwohl sie Ihnen in Wörterbuchphase sinnvoll erschienen, doch am Thema vorbeigehen (in dem Falle rate ich, sie frühestmöglich aus der Tabelle zu streichen, gern auch ohne sie zu löschen. Wenn Sie durchgestrichene Wörter in der Tabelle haben, erinnern Sie sich besser.).

Mit anderen Worten: Eine Recherchedokumentation hilft Ihnen dabei, die Angst zu vertreiben oder klein zu halten, vielleicht doch etwas übersehen zu haben. Und das ist für eine Recherche durchaus ein Gewinn.

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