Der Sommer naht und hier beginnt heute eine kleine Reihe zur eher leichten Lektüre – und zwar für Frauensleut‘ 😉
Da gibt es auf dem Markt ja schier unvorstellbare Mengen an Büchern – ich möchte nur ein paar Sachen vorstellen, die mir trotz (!) des Genres gut gefallen haben. Und beginnen tu ich mit dem Romandebut meiner Namensbase und Texttreff-Kollegin Heike Abidi.
Zur Handlung: Veronika Kramer hat sich als Vera Kroemer einen Namen als Autorin von Ratgebern gemacht. Sie, als ultimative Chaotin, schreibt Bücher zum Aufräumen! Seelische und praktische Unterstützung erfährt sie in allen Lebenslagen durch ihre Freundin Charlotte Wunderlich, ein Organisations- und Aufräumtalent, und ihre Tante Amanda, lebenserfahren und so tough, wie eine 81-Jährige nur sein kann. So ’ne Tante hätte ich auch gern! Die Geschichte beginnt mit einem Ende, nämlich dem Ende der beginnenden Beziehung zu Alex. Aber es tut sich was – letztlich buhlen drei Männer um Veronikas Gunst – in völlig unterschiedlicher Form. Beruflich tun sich auch nette Sachen, z. B. die Einladung zu einer Talkshow. Außerdem flattert die Einladung – nein, die Aufforderung zu einer Hochzeit ins Haus: Veronikas Schwester will sich vermählen und da Veronika die einzige Verwandte ist, kann sie sich der Einladung zu diesem Ereignis nicht entziehen. So weit, so gut. Was nun folgt, sind die Pannen einer unorganisierten, charmanten Frau Mitte dreißig – eigentlich absehbar (z. B. als sie nur mit einem Stadtplan, einer Telefonnummer und rund 30,- € in de Tasche ohne Französischkenntnisse in Paris loszieht – ja, die Konsequenzen sind von vornherein klar!), aber Heike Abidi schafft es, die möglichen Peinlichkeiten solcher Szenen zu umschiffen.
Es ist ein flott zu lesendes Buch, mit netten Einblicken in die Arbeit einer Autorin, Verlagswesen und Schreibblockaden inklusive. Veronika spricht die Leserin immer mal wieder an – oft genug, dass man es erwartet, aber nicht zu oft; sonst wäre solch ein Kniff schnell nervig. Die Dei et Deae ex machina verzeiht man der Autorin auch gern, denn sie kommen leichtfüßig und dem Stil des Buches entsprechend eher ironisch daher.
Veronika sieht sich im Laufe der Geschichte vor einige Entscheidungen gestellt – nicht nur in Hinblick auf angemesesene Kleidung. Neben regelmäßigen Nachschub von Koffein in Form von Kaffee in allen denkbaren Arten (ich komme da als Teetrinkerin nicht so wirklich mit), helfen Charlotte und Amanda häufig weiter. Als es aber richtig brennt, ist Veronika auf sich gestellt.
Zimtzuckerherz – fragen Sie sich, was der Titel soll? Nun: Wenn Veronika Cappucchino trinkt, dann mit dieser süßen Deko. Das Herz spielt dann auch eine Rolle bei der wichtigsten von all‘ den anfallenden Entscheidungen.
Mehr wird nicht verraten. Mir hat das Buch Spaß gemacht – als nette Wochenend- oder Ferienlektüre kann ich es uneingeschränkt empfehlen.
Heike Abidi: Zimtzuckerherz, Schwarzkopf & Schwarzkopf Berlin, 2012, ISBN: 9783862651412
PS: Noch ein kleiner Nachtrag zum Texttreff: Unter all‘ den textschaffenden Frauen sind auch eine Menge Autorinnen, die Bücher in den unterschiedlichsten Genres verfassen – Sach- und Fachbücher genauso wie Kinder- und Jugendliteratur, Krimis und Romane, Reise- und Sprachführer. Schauen Sie doch gelegentlich mal im Texttreff-Blog vorbei – dort werden sie vorgestellt.
Rezensionen ab Mai 2013 erscheinen in meinem Literaturblog Kölner-Leselust.de.
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