Mobil recherchieren? – Ja, aber …

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Mobil recherchieren ist naheliegend – mit den all‘ den smarten Minirechnern in unseren Taschen. Aber: Das hat so seine Haken und Ösen.

Mobil recherchieren – zu den Suchmaschinen

Smartphones bieten in der Regel nicht alle Optionen der Suchmaschinen.

  • Bei Google muss man in der schmalen Ansicht weit nach rechts scrollen, um alle möglichen Suchen (Bilder, Videos, Shopping, Flüge usw. – diese Auswahl ist etwas größer als die in der Desktopversion) zu sehen. Dann gibt es noch die smartphoneangepasste Zeiteinschränkung; „lang“ heißt hier: älter als 20 Minuten … (Das ist ein Sonderoption; normalerweise ist es aber die „normale“ Einstellung: 1 Stunde, 24 Stunden, 1 Woche, 1 Monat, 1 Jahr). Bei Land und Sprache kann man nur zwischen „beliebig“ und „deutsch“ wählen. „Einstellungen“ finden sich unten im Footer der Seite mit den Treffern – da kommt man dann an die erweiterte Suche und die Möglichkeit heran, tatsächlich die Sprache zu wechseln. Umständlich …
  • Auch bei Ecosia ist der schmale Bildschirm eines Samrtphones hinderlich beim Blick auf die Suchoptionen wie Web, Images usw. Bei Maps gibt es  wie in der Desktopversion die Option zwischen zwei Angeboten zu wählen. „More“ bietet an, direkt bei Wikipedia, Amazon oder auch Google zu suchen. „Filters“ bietet kurz gesagt nix …
  • Yahoo hat in der Zeile unter dem Suchfeld nur so viele Angebote reingepackt, wie auf einen Smartphonebildsschirm passen: Web, Nachrichten, Bilder und Video.  Die erweiterte Suche von Yahoo gibt es nur in der Desktopversion.
Smartphone mobil recherchieren
Unser alltäglicher Begleiter

So könnte ich das en détail für weitere Suchmaschinen fortsetzen. Mobil recherchieren heißt erfahrungsgemäß, dass wir zu den bequemen Lösungen tendieren: Der kleine Bildschirm verleitet dazu, die ersten Treffer zu bevorzugen – geht so ja am schnellsten.

Mobil recherchieren – Wikipedia

Wikipedia mobil zu nutzen, geht recht simpel – wer aber Hintergründe zum Artikel haben will, hat ein Problem: Wikipedias Mobilversion versteckt die Seiten zu Diskussionen und die vollständige Verlaufsgeschichte. Hilfreich kann es sein, dass am Ende eines Beitrags steht, wann er das letzte Mal aktualisiert wurde – mit dem Link dort kommt man auf eine mobile und sehr abgespeckte Version der Versionsgeschichte. Mit ein bisschen Klicken kann man auch dort Veränderungen im Text nachvollziehen. Wegen des kleinen Bildschirms ist das aber nicht besonders übersichtlich.

Mobil recherchieren – mögliche Entwicklungen

Discovery von Google soll bei mobilen Endgeräten das Suchen/Fragen überflüssig machen. Das wäre dann die konsequente Weiterentwicklung der Vorschläge, die Google auf dem Smartphone schon deshalb machen kann, weil uns unser Gerät belauscht.  Als ich zuerst davon gehört hatte, konnte ich es gar nicht glauben. Studierende erzählten mir, dass ihnen beim Aufruf von Google im Smartphone Themen vorgeschlagen werden, über die sie vorher gesprochen, zu denen sie aber nie was gesucht haben.Dass ich das nicht wahrgenommen habe, liegt wohl daran, dass ich auf diese Vorschläge nie geguckt habe (jetzt tu ich es hin und wieder 😉 ) In dem verlinkten Artikel gibt es Tipps, wie diese Spionage unterbunden werden kann (am wichtigste: sagen Sie nie „Okay Google“ …). Sie können in Ihrem Google-Konto auch weitere Privatsphäre-Einstellungen ändern, die das Ausspionieren erschweren.

Wenn Sie mobil recherchieren wollen, sollten Sie diese Einschränkungen im Kopf behalten. Für die schnelle Info-Recherche – Wetter, ÖPNV, Nachrichten – zwischendurch ist das sicher alles gut handhabbar und nützlich. Wenn Sie aber tiefergehende Recherchen im Sinn haben, empfehle ich die Desktoprecherche oder zumindest ein Tablet für den besseren Überblick und die besseren Tools.

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