Interview mit Katharina Graf

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Aus Afrika meldet sich heute Katharina Graf, die in Tansania lebt und arbeitet:

Katharina Graf
Katharina Graf

Was machen Sie beruflich?

– Ich arbeite freiberuflich als Moderatorin von Workshops, v. a. zu strategischen Prozessen. Daneben bin ich auch Trainerin, v. a. in Schulungen für Geschäftsgründer und Kleinunternehmer, sowie zu Methoden und Didaktik der Erwachsenenbildung. Ich arbeite in Entwicklungsländern, derzeit v.a. in Afrika (wir wohnen in Tansania, weitere Einsätze in Mosambik, Rwanda, Angola, Südafrika).

Welcher Art war die Ausbildung für ihren Beruf?

– Nach dem Studium Regionalwissenschaften Lateinamerika in Köln habe ich ein Postgraduiertenstudium am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Bonn absolviert und dann im Bereich Entwicklungsprojekte bei der privaten Consultingfirma GFA in Hamburg begonnen zu arbeiten. Wichtig für meinen Berufseinstieg waren Sprachkenntnisse, die ich während Schulzeit und Studium erworben hatte (Spanisch, Portugiesisch, Englisch).

Welche Kenntnisse und Erfahrungen benötigen Sie für Ihre Tätigkeit?

– Wichtig ist ein genereller Überblick über die Entwicklungszusammenarbeit, dafür hat das Postgraduiertenstudium sehr geholfen und meine erste Arbeitsstelle in Hamburg, durch die ich viel in verschiedene Entwicklungsprojekte gereist bin. Für meine jetzige Tätigkeit als Moderatorin und Trainerin sind v. a. die vielen Trainingskurse wichtig, in die ich als Junior-Trainerin mitgeschickt wurde. Meine Kenntnisse zu Moderationstechniken sind allesamt durch die Erfahrung gekommen, ich habe nur einen einzigen speziellen Kurs zu Moderationstechniken selber besucht.

Wie sieht ihre Weiterbildungsstrategie aus?

– Ehrlich gesagt habe ich keine klare Strategie. Wenn immer möglich tausche ich mich mit KollegInnen aus und nehme neue Ideen auf (z. B. eine Buchempfehlung über Moderationstechniken). Da wir im Moment im Ausland wohnen, könnte ich nur Online-Weiterbildungsangebote wahrnehmen, und das interessiert mich nicht sehr (die Selbstdisziplin würde mir, ehrlich gesagt, schwer fallen). Gerne würde ich mich im Bereich Organisationsentwicklung weiterbilden, vermutlich werde ich das machen, wenn wir wieder in Deutschland wohnen.

Müssen Sie für die alltägliche Arbeit oder grundsätzlich für Ihr Know-How regelmäßig aktuelle Informationen besorgen?

– Nein. Alle aktuelle Information bekomme ich speziell von den jeweiligen Auftraggebern, die mich vor einem Workshop „briefen“. Ich muss allerdings sehr häufig auf Online-Wörterbücher zurückgreifen.

Gehörte die Vermittlung von Suchmethoden zu ihrer Ausbildung?

– Nein, nicht speziell. Nur generelles wissenschaftliches Arbeiten (was natürlich auch Quellenauswertung beinhaltet).

Wo sind die Anlaufstellen, wenn Sie etwas suchen?

– Vor allem KollegInnen, aber natürlich auch viel das Internet, v. a. durch klassische Google-Suche.

Wenn Sie im Internet suchen: Welche Mittel nutzen Sie?

– Google und viele Online-Wörterbücher (bab.la, dict.leo.org, etc.), seltener Wikipedia.

Hat sich Ihre Form der Informationsbeschaffung in den letzten Jahren geändert?

– Nicht viel (bin erst seit 12 Jahren berufstätig und das Internet war schon immer irgendwie dabei), aber die Wörterbücher nutze ich jetzt online und nicht mehr als Buch.

Ist das Internet für sie eine hilfreiche Einrichtung?

– Definitiv ja, ich nutze es allerdings sehr selektiv und nicht zu häufig.

Gibt es zu ihrem Bereich viele Informationsmöglichkeiten im Netz?

– Wie beschrieben brauche ich gar nicht so viele Informationen, aber alles was ich brauche finde ich auch im Netz.

Haben Sie eine Suchstrategie entwickelt?

– Ja, ich denke, dass ich ziemlich schnell das Gesuchte finde über eine klassische Google-Suche oder einschlägige Seiten, die ich häufig benutze.

Haben Sie mal bei einer Recherche ein besonderes Highlight erlebt?

– Da fällt mir leider keines ein. Vielleicht kann ich hier nur auf die Webseite eines Projektes in Angola verweisen, an der ich stark mitarbeite und die tolle didaktische Materialien und Filmchen beinhaltet (alles im Bereich Ausbildung von Bau-Berufen, v. a. Maurern). Z. B. lernt man in einzelnen Filmen, wie man selber mauern und verputzen kann: www.formpro-angola.org Die Materialien sind auf Portugiesisch, aber die Begleittexte meistens auch auf Englisch/Deutsch, vielleicht haben Sie ja Spaß daran.

Schön finde ich den Videoclip über die Arbeit von Maurern– Pedreiro heißt Maurer … (wieder was gelernt 😉 )

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