Internet an Schulen – Arbeitsmaterialien von Google?

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Tja, so kanns gehen. Da haben die Lehrplanentwickler den Trend der Zeit ein bisschen verpennt und schon springt ein Internet-Unternehmen in die Bresche. So könnte man die Information verstehen, die gestern verbreitet wurde: klicksafe und Google haben gemeinsam Unterrichtsmaterial für Lehrerinnen entwickelt, die dazu dienen, den Kindern in der Schule den richtigen Umgang mit Google & Co beizubringen. Internet an Schulen oder im Unterricht ist doch nun wirklich kein Orchideen-Thema mehr.

Die Tipps, die ich in meiner Tageszeitung auf der Kinderseite gesehen habe, sind völlig okay. Und auch ein bisschen google-kritsich, denn da steht:

Die Expertin sagt: „ Das erste Ergebnis oben in der Liste ist nicht immer das beste.“ (Kölner Stadt.Anzeiger 30.5.2013, S. 13, Print-Ausgabe)

Wie wahr! Im Erläuterungskasten auf der Kinderseite gibt es sogar Hinweise auf Bewertungsmöglichkeiten von Internetergebnisseiten:

  • Impressum anschauen
  • Erscheinungsdatum beachten
  • Zweiquellenprinzip – gibt es die Info auch woanders?.

Lauter richtig wichtige Informationen, von denen auch viele Erwachsene nicht so genau wissen, wo sie sie finden und wie sie sie einordnen können.

So sollte eine Internet-Suche aussehen - das geht aber nur, wenn man das Know-How hat. Und das gilt auch für Lehrerinnen und Schülerinnen. © Gerd Altmann /pixelio.de
So sollte eine Internet-Suche aussehen – das geht aber nur, wenn man das Know-How hat. Und das gilt auch für Lehrerinnen und Schülerinnen. © Gerd Altmann /pixelio.de

Und was macht der VBE? Er kritisiert, dass seien keine unabhängigen Informationen. Diese zu beschaffen sei so schwer, weil es an Geld mangele:

«Kritisch sehe ich eher, dass immer mehr Schulen und Lehrer darauf angewiesen sind, solche Materialien zu nutzen, weil sie andere, von neutralen Stellen erstellte Materialen nicht zur Verfügung haben», sagte er. «Dafür fehlt dann das Geld.»(SZ-Newsticker)

Dabei ist klicksafe ein EU-Angebot, an dem in Deutschland Landesanstalten mitwirken – also genau die öffentlichen Stellen, die vom VBE  für diese Aufgabe als geeignet angesehen werden.

Google-Tipps allgemein

Was ich von den Arbeitstipps gesehen habe, macht einen durchaus sinnvollen Eindruck. Google selbst gibt ja auch auf seinen Seiten immer wieder Tipps zum sinnvollen Umgang mit der dargebotenen Informationsfülle – das ist wohl berechnetes Eigeninteresse und im Sinne der Nutzer. Auf jeder Ergebnisseite gibt es unten einen Link zur Erweiterten Suche – und da gibt es eine Menge an Einschränkungsmöglichkeiten der Suche mit den dazu gehörigen Tipps. Ein anderer Link am Ende einer Google-Seite führt zur Google-Hilfe – da kann jede Interessierte quasi ein Tutorial durchlaufen oder sich in einzelne Aspekte der Suche einarbeiten.

Fazit

Ich selbst biete ja auch Seminare für Lehrerinnen an, denn mich ärgert der allzu lässige (um nicht zu sagen ignorante) Umgang mit der Aufgabenstellung, „mal was im Internet“ zu einem Thema zu finden; nur fehlt es da eben doch oft am Geld, damit Schulen so was ins Auge fassen können.

Ich finde die Idee mit den Handreichungen für Lehrerinnen gut. Sie sollen ihr kritisches Bewusstsein beim Aufschlagen der Materialien ja nicht abgeben. Aber da aus eigener Erfahrung die Tipps von Google tatsächlich praktikabel sind, außerdem klicksafe daran mitgearbeitet hat, halte ich diese Arbeitsunterlagen für besser als gar keine. und wie schon gesagt: Inernet an Schulen sollte inzwischen Alltag sein – für beide Seiten

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