Seit 2007, also gerade mal 7 Jahre gibt es diesen Welttag des audiovisuellen Erbes in Deutschland, den die UNESCO 2005 (hier gehts zum entscheidenen Dokument) ins Leben gerufen hat. Er knüpft an die „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“ an, die die UNESCO am 27. Oktober 1980 verabschiedet hat. Schon damals war klar, dass die Masse an Film- und Tonaufnahmen aus den letzten gut 100 Jahren gefährdet ist: Abnutzung und Materialermüdung sind die Ursachen. So sind viele Filme nur noch bruchstückhaft erhalten.
Andererseits kann die Bedeutung von Filmen und Tonaufnahmen kaum überschätzt werden: Sie sind ein Massenmedium, das mit Hilfe von Bildern und Tönen – sei es Musik oder Sprache – sehr viel mehr Menschen erreichen, als es gedruckte Dokumente können. Kino- oder Fernsehfilme, Radiosendungen, Schallplatten, CDs, Kassetten, Nachrichtensendungen: Sie sehen, die Fülle ist enorm. Und wer selber Tonaufnahmen, Fotos oder Filme macht und aufbewahrt, weiß um die Vergänglichkeit des Materials: Farben bleichen aus, Filmstreifen werden brüchig.
Archive & Co im Dienst des audiovisuellen Erbes
Wichtige Aufbewahrungsorte für audiovisuelle Medien sind Archive – Rundfunk- und Fernseharchive, aber auch solche von Firmen oder Kommunen, an Institutionen wie Universitäten oder Stiftungen. Auch wenn hier Profis arbeiten, die sich mit der Aufbewahrung auskennen, bleibt die Gefahr der Schädigung. Deshalb steht der Welttag der audiovisuellen Medien in diesem Jahr unter dem Motto: Archives at Risk: Much more to do. Dafür gibt es eine eigene Website. Sie können auch nachschauen, welche Medien bei der Unesco registriert (die Links bei er UNESCO werden icht mehr unterstützt, H. B. im Juni 22) wurden. Weitere Hintergrundinformationen bietet die Seite Memento Movie, bei der auch die Frage nach Archivierung von Privataufnahmen oder dem Internet aufgegriffen werden.

Filmaufnahmen sind Zeitzeugnisse
Gerade bei dem vielen Gedenken an den ersten Weltkrieg finde ich es faszinierend, wie viele Filmaufnahmen es in dem Zusammenhang gibt (viele Beispiele auch auf YouTube). Auch wenn es da noch keinen Ton gab, bekommt man einen Blick in die Zeit vor 100 Jahren, der die Sicht auf diese Zeit bestimmen kann. Archiviert wurden die Sachen großenteils eher zufällig – welche Quellen stünden uns heute wohl zur Verfügung, wenn es damals schon eine Pflichtabgabe und Pflichtaufbewahrung gegeben hätte?
Insgesamt ist in den letzten 100 bis 150 Jahren der Ausstoß an Druck- und anderen Zeitzeugnissen immens angestiegen – Bilder, Filme, Tonaufnahmen gibt es erst seit etwas mehr als 100 Jahren. Sie können uns die Vergangenheit näher holen, unmittelbarer als jeder Text – deshalb ist es wichtig, sie zu bewahren.
Bietet ein Archiv in Ihrer Nähe etwas zu diesem Gedenktag an? Schauen Sie dann doch einfach mal vorbei und lassen Sie sich entführen in die Zeit unserer Eltern, Groß- und Urgroßeltern – oder in die eigene Kindheit, bei einem Film, den Sie im Kino oder Fernsehen gesehen haben.
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