sind für Menschen, die Quellestudien betreiben müssen, eine große Erleichterung! Denn oft sind die Originale wegen ihres Alters nur beschränkt zugänglich: Sie dürfen weder kopiert noch mit nach Hause genommen werden. Liegen sie dagegen digitalisiert vor, können Sie ihnen so richtig nahe kommen. Auf ein solches Angebot habe ich ja schon mal hingewiesen – es gibt aber viel mehr!
Manche davon sind chronologisch aufgeführt, andere regional. Einige können Sie mittels einer normalen Recherche miteinbeziehen, für andere benötigen Sie Zugang zu einem bestimmten Katalog. Aber der Reihe nach.
Der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK)
Der Karlsruher Virtuelle Katalog listet neben Verbundkatalogen und anderen Datenquellen auch zwei (imzwischen sind es drei: VD 18 ist hinzugekommen, H. B. im Juni 2022) Verzeichnisse auf, die die kryptisch anmutende Form VD 16 und VD 17 aufweisen. Nachdem Sie ja nun wissen, welches Thema hier dran ist, wird Sie die Auflösung nicht mehr wirklich erstaunen ;-):
VD 16 heißt „Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts“ und ist bei der Bayrischen Staatsbibliothek beheimatet. Hier finden Sie Inkunablen und Blockbücher katalogisiert. Wollten Sie schon immer mal ins „Narrenschiff“ von Sebastian Brandt schauen? Bitte sehr – hier können Sie’s. Sowohl der Buchdeckel, als auch alle Seiten vor dem eigentlichen Text sind einsehbar – mit den handschriftlichen Notizen der Vorbesitzer. Hier zum Beispiel hat einer handschriftllich was ergänzt – wer und wann? Hm, vielleicht gibt die Handschrift darüber Auskunft?

Solche Stellen können Sie mittels Vergrößerung ganz nah ran holen und Ihre Aufschlüsse bekommen, ohne in einem Lesesaal mit der Lupe zu hantieren.
VD 17 bedeutet demnach „Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts„; bis auf musikalische Quellen und Karten weren alle Drucke erfasst, die entweder in deutscher Sprache oder unabhängig von der Sprache inm deutschen Sprachraum erschienen sind.
VD 18 – Sie ahnen es bereits – ist eine solche Bibliographie fürs 18 Jahrhundert.
Da habe ich übrigens was Nettes zur Methode gefunden. Schauen Sie sich doch mal diese Seite aus Kants „Critik der practischen Vernunft“ von 1792 aus Riga an:

Solche Plastikhalter sind schon nützlich, nicht wahr?
Nicht alle in den Katalogen zu findenden Titel sind auch digitalisiert – es muss der Zusatz „Volltext“ vorhanden sein. Aber die ausführlichen Angaben, mit Hinweisen auf den Drucker und auf das Format sowie die Signatur sind auch dann hilfreich. Zumindest wissen Sie dann, in welcher Bibliothek das Original zu finden ist. Solch eine große Aufgabe, alle Drucke eines Jahrhunderts zu digitalisieren braucht eben ihre Zeit …
Suchergebnisse mit „Digitalisiserte Drucke“
Wenn Sie mal mit „Digitalisierte Drucke“ das Netz durchforsten, werden Sie sehen, dass auch einzelne Bibliotheken – vielleicht auch in Ihrer Nachbarschaft – solche Angebote haben:

Solche Suchen sind und bleiben natürlich zeitaufwendig. Jeder Katalog, jede Bibliographie hat eigene Suchmöglichkeiten oder Begriffe. Da müssen Sie sich dann erst mal reinfinden. Aber es ist sehr befriedigend, wenn man das gesuchte Objekt dann endlich hat! Das können Sie mir glauben.
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