Das ist die Fortsetzung von Gut gegen Nordwind. Besonders hübsch finde ich den Anfang, wo auf nur zwei Seiten mit kurzen Mails das Verstreichen eines Jahres dokumentiert wird. Als es dann doch wieder losgeht mit der Korrespondenz zwischen Emmi und Leo, ist man fast ein bisschen überrascht. Das Gefühlskarussell dreht sich wieder. Das Ende ist anders als beim ersten Band. Ich will jetzt ja nix verraten …
Wie es bei Fortsetzungen häufiger geschieht, ist auch diese in meinen Augen schwächer als der erste Band. Die Korrespondenz zieht mehr Schleifen auf der Stelle. Und – ich habe es nachgeprüft – am Ende kommt heraus, dass es da einen Trick gegeben hat, mit dem nicht nur eine der Hauptfiguren aufs Glatteis geführt wurde, sondern auch der Leser. Schade irgendwie. Warum ich das Buch doch gelesen habe, auch wenn ich den Schluss des ersten Bandes für diese Geschichte unüberbietbar gut fand? Na, Neugierde halt. Es ist ein nettes Buch. Und für Vollständigkeitsfreaks wie mich durchaus auch interessant. Aber nicht so gut wie „Gut gegen Nordwind“. Punkt.
Daniel Glattauer: Alle sieben Wellen, Deuticke Verlag 2009, ISBN: 978-3-552-06093-7
Rezensionen ab Mai 2013 erscheinen in meinem Literaturblog Kölner-Leselust.de.
Thomas Tack
Auch wenn das erste Buch besser sein mag: ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, das zweite gleich nach Erscheinen auch zu lesen – und habe mich zumindest nicht gelangweilt…
Im Rahmen der lit.COLOGNE traf Christine Westermann für den WDR Daniel Glattauer.
http://www.wdr2.de/sendungen/wdr2montalk/glattauer_livemontalk100.html
Die dabei entstandene Sendung lässt sich als podcast nachhören:
http://www.wdr.de/radio/home/podcasts/channelausspielung.phtml?channel=montalk
Recherche-Meisterin
Ich konnte doch auch nicht widerstehen … Inzwischen gibt es bei uns in der Familie sogar beide Romane im Schrank: Meine Mutter bekam den zweiten Teil geschenkt und der erste stand vor einiger Zeit im Dellbrücker Bücherschrank http://allesueberkoeln.de/2012/01/literaturquelle-rechtsrheinisch-kostenlos/. Es ist ja trotz meiner Einschränkung ein gut gemachtes, unterhaltsames und auch nachdenklich stimmendes Buch.