Der letzte Beitrag, den ich zur Datenkrake Google und den Methoden, ihr zu entschlüpfen, geschrieben habe, ist schon ein paar Jahre alt. Es hat sich seit 2016, als ich ihn aktualisierte, in den Grundlagen nicht so viel geändert. Trotzdem kommt hier jetzt eine aktuelle Version: Wie kann ich der Datensammelwut von Google entgehen, wenn ich einen Google-Account habe?
Wenn Sie bei Ihrem Google-Konto angemeldet sind, sehen Sie – zur Zeit … – rechts oben auf der Google-Seite den Zugang zu Ihrem Konto, ggf. mit dem Foto, das Sie bei Google hinterlegt haben. Draufklicken und los geht’s.
Persönliche Einstellungen
In vielen Bereiche ist das Geschlecht eine übliche, manchmal auch notwendige Angabe; bei Google kann ich neben „männlich“ und „weiblich“ auch „keine Angabe“ anklicken oder ein „benutzerdefiniertes Geschlecht hinzufügen“ – diversity rules ? Und: Google hat bei mir „lesend“ akzeptiert.
Wer ein Google-Konto besitzt, hat auch eine öffentliche Profilansicht. Da können Sie einstellen, was andere sehen können, u. a. auch das Geschlecht:

Ihre Website, wenn Sie eine haben, können Sie anzeigen lassen oder verbergen, ebenso Ihre „Geschichte“, in der Sie Informationen – oder Werbung – platzieren können.
Daten und Personalisierung
Unter dem Kästchen mit „Datenschutzeinstellungen prüfen“ finden Sie die „Aktivitätseinstellungen“. Und da haben Sie nun die Möglichkeit, sehr viel zu „pausieren“ und so Ihre Daten etwas mehr bei sich zu behalten. Es lohnt sich durchaus, die verschiedenen „Angebote“ mal anzuschauen. Beim Standortverlauf steht nämlich, dass alle Orte aufgezeichnet werden, die Sie mit dem Gerät aufsuchen, auch wenn Sie gerade keine Google-Dienste nutzen. Begründung: Personalisierte Karten … Ich finde, dass da der Charakter der Datenkrake Google sehr schön zum Ausdruck kommt.

Ob das wie gewünscht funktioniert mit dem Pausieren, können Sie dann unter „Aktivität und Zeitachse“ prüfen. Klicken Sie auf „Meine Aktivitäten“ – wenn Sie alles pausiert haben, müsste das Fenster leer bleiben. Dito bei „Zeitachse“ … Nur die Werbeanzeigen, die bleiben Ihnen nicht erspart.
Sicherheit
Hier können Sie checken, bei welchen Apps Sie Ihre Google-Daten zur Anmeldung und Nutzung angegeben haben. Man sollte hier gelegentlich vorbeischauen, wenn es häufig neue Angebote gibt, die schnell mal aktiviert und auch wieder deaktiviert werden … Eventuell nutzen Sie den Dienst schon nicht mehr und die haben dann immer noch Zugriff.
Ein Einfallstor fürs Ausspähen durch andere sind „verknüpfte Konten“ – auch das sollten Sie regelmäßig überprüfen.
Kontakte und Teilen
Google-Kontakte – nicht die von gmail! – nennt Google die Kontaktdaten, die aus Interaktionen im WWW per Google-Konto generiert werden. Ich hab das nicht aktiviert – trotzdem bietet mir Google solche Daten als Vorschläge an. Und es sind tatsächlich Adressen, mit denen ich häufiger zu tun habe. Und dann gibt es da „blockierte Nutzer“ – sehr spannend, lauter Namen, die mir nichts sagen. Ein gutes Zeichen?
Sie können hier Ihre Standortfreigabe verwalten – also, wenn Sie nicht sowieso schon den Standortverlauf pausiert haben. Auch die „Über mich“-Seite taucht hier noch mal auf.
Dann gibt es noch eine spannende Option: Soziale Empfehlung in Werbung – „damit andere Personen leichter sehen, was Sie interessiert“ … Das will gut überlegt sein, denn wenn Sie da mitmachen, machen Sie unbezahlt Werbung für Unternehmen.
Wie Sie sich vorstellen können, habe ich den Großteil der Optionen der Datenkrake Google auf pausieren gestellt, gebe Daten nicht frei und freue mich, dass mein Geschlecht „lesend“ ist 😉 Wie schon 2016 erwähnt, macht Google seine Maschinerie ziemlich tranparent – man muss sich halt ein bisschen einfuchsen und durcharbeiten, doch dann schlägt man der Datensammelleidenschaft Googles ein Schnippchen.
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