Wenn Sie den Namen „Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek“ lesen, welches Bild haben Sie da vor Augen? Den schönen Rokokosaal? Klar, den sieht man in jeder Sammlung der schönsten Bibliotheken. Oder die Bilder nach dem Brand von 2004?
Das Gebäude des Studienzentrums der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek
Als ich letztens in Weimar in Richtung der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek ging, kam ich an einem Schild vorbei: Studienzentrum der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. „Spannend“, dachte ich und bin reinspaziert; Familienmitglieder müssen da durch 😉 Und was soll ich sagen: Dieser moderne Bibliotheksbau hat mich sooo begeistert. Fast genauso sieht der „Bücherkubus“ aus, wenn man reinkommt (man hat eher eine Perspektive von unten – aber das Bild kommt dem Eindruck sehr nah):

Hier kommen die Ebenen des Kubus schön zur Geltung:

Als Touristin kam ich nur ins Erdgeschoss; als Inhaberin eines Ausweises kann ich das ganze Gebäude betreten. Aber schon das Erdgeschoss ist toll. Im Kubus selbst ist es hell und freundlich. Mit Bücherleitern könnte man in den Regalen stöbern (die wurden gerade wegen einer Veranstaltung am Abend beiseite geräumt).
Räumlichkeiten im Studienzentrum der Herzogin-Anna-Amallia-Bibliothek
Um den quadratischen Raum herum gibt es weitere Räume, teils ebenfalls mit Regalen besetzt. So findet man die Theologie hinter dem rechten Durchgang auf dem ersten Bild. Es gibt dort die Photothek/Mediathek – über die habe ich auch die Bilder bekommen (die sind also urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht kopiert werden – versteht sich eigentlich von selbst, oder?). Es gibt Arbeitsplätze für Sehbehinderte mit speziellem Equipment (Scanner, Sprachausgabe, Vergrößerungsmöglichkeiten usw.)
In den oberen Etagen gibt es an verschiedenen Orten Arbeitsplätze, einen Lesesaal, einen Gruppenarbeitsraum, auch abschließbare Kabinen, die man anfragen kann – bis zu vier Wochen! Im Keller gibt es die Romanbibliothek. Denn die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek ist eine wissenschaftliche Bibliothek 😉
Dort unten gibt es dann auch den Gang rüber ins historische Gebäude. Wer richtig alte Schätze anschauen und lesen will, kann dies im Sonderlesesaal tun. Den erreicht man durch diesen unterirdischen Korridor.
Die Infos zu den Räumen und der Ausstattung gibt es auf einem Orientierungsplan, den ich von der freundlichen Mitarbeiterin ausgehändigt bekam.
Wer so wie wir zufällig vorbeikommt, kann sich in den Kubus setzen und lesen – Tages- und Wochenzeitungen und der Bestand des Erdgeschosses stehen zur Verfügung. Und die Sessel sind durchaus bequem.
Um einen Leseausweis zu bekommen, muss man weder in Weimar leben, noch dort studieren oder so – alle ab 14 Jahren können gegen 10 Euro Gebühr sich hierzu Eintritt verschaffen. (Jugendliche bis 17 Jahren benötigen „die schriftliche Einwilligung eines gesetzlichen Vertreters“ (Quelle)
Ach ja: Es gibt im Erdgeschoss auch noch Zettelkataloge – zu meiner großen Freude. Der eigentliche Katalog ist aber digital.
Zum Katalog der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek kommt demnächst auch noch was.
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