Blogwichteln 2012 – Wie Sie sich ein strategisches Netzwerk aufbauen

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Hier ist er nun, der Blogwichtelbeitrag meiner Kollegin Heide Liebmann aus dem Texttreff. Sie ist der Positionierungs-Coach mit dem Nasenfaktor. In ihrer Überzeugung, dass jeder Mensch dazu da ist, seine Aufgabe  zu erfüllen, das zu tun, wozu er geboren ist, gehören für sie strategische Aspekte und menschliche Integrität zusammen – bei der beruflichen Positionierung wie auch sonst. Ihr Artikel zeigt das deutlich – also bitte, Bühne frei und vielen Dank:

Wie Sie sich ein strategisches Netzwerk aufbauen

Netzwerken ist ja seit einigen Jahren sehr en vogue. Jeder weiß, wie wichtig das Networking für das berufliche Fortkommen ist, sei es im Unternehmen oder als Selbstständiger am Markt. Die meisten, die ich kenne, gehen dabei eher intuitiv vor. Aber es kann sich durchaus lohnen, sich einmal systematischer mit dem Thema zu befassen und die Netzwerkarbeit – denn Arbeit ist es tatsächlich – mit der geschäftlichen Strategie zu verknüpfen. Was bedeutet das?

Wie finde ich das richtige Netzwerk?

Zunächst einmal geht es darum, das oder die richtige(n) Netzwerk(e) aufzuspüren. Definieren Sie also Ihr Ziel: Worum geht es Ihnen? Um fachlichen Austausch? Aufträge? Karrierechancen?

Dann überlegen Sie, was das konkret bedeutet:

Wäre Ihr ideales Netzwerk eher regional oder überregional angesiedelt, vielleicht sogar international?

  • Wie groß sollte es sein?
  • Sind Ihnen Treffen vor Ort lieber, oder tut es für Ihre Zwecke auch ein virtuelles Netzwerk?
  • Sind Sie bereit, dafür Beiträge zu bezahlen, und falls ja, in welcher Höhe? Was erwarten Sie dafür?

Recherchieren Sie als nächstes, welche Netzwerke es für Ihr Ziel gibt. Fragen Sie Kolleginnen oder Geschäftspartner, ob sie bereits in Netzwerken aktiv sind und warum. Durchstöbern Sie das Internet, achten Sie auf Berichte in der lokalen oder auch überregionalen (Fach-)Presse.

Ihr Netzwerk-Check

Wenn Sie einige in Frage kommende Netzwerke gefunden haben, machen Sie Ihren persönlichen Netzwerk-Check:

  • Schauen Sie sich die anderen Mitglieder an. Sind das Menschen, die Sie interessieren und über die Sie gern mehr erfahren würden?
  • Wie ist der Umgang miteinander, sagt er Ihnen zu?
  • Kann das Netzwerk Ihnen einen echten Mehrwert bieten? Woran machen Sie das fest?
  • Ganz wichtig: Haben auch Sie dem Netzwerk etwas zu geben? Denn Netzwerken funktioniert schon immer nach dem Prinzip „First give – then take!“ Je mehr Sie einbringen, umso mehr gibt das Netzwerk Ihnen auch zurück.

Strategische Netzwerke knüpfen

Um Ihr Netzwerk strategisch auf- oder auszubauen, geht es auch darum, sich bei der Auswahl Ihrer Netzwerkpartner nicht nur auf den Zufall zu verlassen, sondern sich zusätzlich mit der Frage zu beschäftigen, wer Ihnen im Hinblick auf Ihr definiertes Ziel behilflich sein kann. Denn wir sind immer auf andere und deren Kompetenzen angewiesen, um uns weiter zu entwickeln. Niemand kann alles ganz aus eigener Kraft erreichen.

Fragen Sie sich also, wer Ihnen konkret helfen oder die Antwort auf Ihre Fragen haben könnte. Dann untersuchen Sie Ihr bestehendes Netzwerk:

  • Aus welchen Menschen setzt sich Ihr Umfeld momentan zusammen? Wen kennen Sie derzeit vielleicht nur flüchtig, denken aber, dass diese Person für Sie interessant sein könnte?
  • Wen kennen Sie von früher, vom Studium oder aus der Ausbildung, aus früheren Arbeitsverhältnissen etc.?
  • Denken Sie auch an Verwandte und deren Anhang. Sie werden feststellen, dass Sie weit mehr Menschen kennen als Sie zunächst denken.

Im nächsten Schritt geht es nun darum, Ihr Netzwerk gezielt zu ergänzen. Wenn Sie an Ihr Ziel denken:

  • Wer könnte Ihnen jetzt oder in Zukunft vielleicht eine Tür öffnen – für einen Auftrag oder einen weiteren wertvollen Kontakt?
  • Welche Menschen, zu denen Sie länger keinen Kontakt hatten, wären vielleicht im Hinblick auf Ihr Ziel interessant? Wie können Sie solche Kontakte wieder aufleben lassen?
  • Wer ist in der Branche unterwegs, in der Sie sich stärker positionieren möchten?
  • Wer ist möglicherweise ein interessanter Multiplikator für Sie und Ihr Anliegen?

Der Sinn des Netzwerkelns

Klingt das für Sie zu „businessmäßig“, zu kalt oder nüchtern für das heimelige Netzwerkeln? Dann können Sie natürlich auch einfach weiter Ihrem Bauch folgen. Ich glaube aber, dass es hin und wieder ganz spannend sein kann, sich sein Netzwerk auch einmal unter strategischen Gesichtspunkten anzuschauen. Denn eins ist klar: Auch wenn Sie entscheiden, zukünftig etwas zielgerichteter und bewusster mit dem Thema umzugehen – ohne ehrliches Engagement, ohne echtes Interesse an den Menschen in Ihrem Netzwerk, ohne Ihre Bereitschaft, sich mit Ihren Kompetenzen und Möglichkeiten einzubringen, wird auch ein strategisch geplantes Netzwerk nicht in Ihrem Sinne funktionieren.

In diesem Sinne: Frohes Netzwerkeln!

3 Antworten

  1. Birgit

    Eine prächtige Anregung, mein bauchorientiertes Netzwerken etwas mehr zu systematitisieren. Werde ich gleich versuchen…

    • Recherche-Meisterin

      Ja, ja, mir ist auch aufgefallen, dass Netzwerken bei mir eher dem Zufall überlassen ist … Da haben wir doch glatt schon einen guten Vorsatz für 2013 😉

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