Indem Sie Befehle und Operatoren kombinieren, können Sie Ihre Recherche präzisieren. Ich möchte Ihnen das heute an drei Beispielen vorführen.
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Unerwünschte Sites ausschließen
Das Minuszeichen, um einzelne Suchbegriffe von ihrer Recherche auszuschließen, kennen Sie ja. Und auch den Befehl site:, mit denen Sie gezielt eine Website durchforsten können. Doch manchmal wollen Sie vielleicht die Ergebnisse der offensichtlichen Website zu einem Thema nicht berücksichtigt sehen, sondern sind auf der Suche nach den eher ungewöhnlichen Treffern außerhalb. Ich habe das mal mit der Website der Süddeutschen Zeitung und dem Namen Prantl versucht. Für die Website habe ich die Kurzform „sz.de“ gewählt. Und nun schauen Sie mal, was dabei herausgekommen ist:

Nicht nur der beliebte Autor der Süddeutschen Zeitung heißt Prantl – den Namen gibt es auch anderwärts. Da ich hier keine Werbung machen wollte, habe ich die Ergebnisse dazu unkenntlich gemacht.
Indem ich den populärsten Arbeitsort von Herrn Prantl ausgeschlossen haben, habe ich in diesem Fall zumindest erreicht, dass der Treffer mit dem SZ-Shop mit seinen Büchern nicht in der Ergebnisliste auftaucht. Doch die SZ kommt trotzdem vor, denn neben der kurzen Adresse, hat die Süddeutsche auch eine Fassung mit der ausgeschriebenen Form ihres Namens. Der Versuch, noch weitere Befehle und Operatoren zu kombinieren, schlägt fehl: Mit prantl -site:(sz.de AND süddeutsche-zeitung.de) kommen an erster Stelle die Treffer mit süddeutsche.zeitung.de ganz oben. Und das gilt für alle Variationen, also mit UND statt AND und auch nur mit dem Leerzeichen, das ja für den Operator AND steht.
Ergänzung vom 8.1.2021: Was bei diesem Ansatz gestört hat, war die Klammer. Gebe ich die verschiedenen Sites, die ich ausschließen will einzeln – also de facto per AND verbunden – ein, klappt es: prantl -site:sz.de -site:sueddeutsche.de:

Sehr populäre Seiten wie zum Beispiel Amazon oder auch Wikipedia können Sie auch ohne den Befehl site: mit dem Operator NOT zu kombinieren mit einem einfachen Minuszeichen vor dem Begriff ausschließen. Das liegt daran, dass diese Treffer so populär sind, dass sie weit oben in jeder Trefferliste rangieren. Im Grunde aber schließen Sie mit dieser Methode auch Treffer aus, in denen dieses Wort vorkommt, ohne, dass es sich dabei um einen Teil der Website handeln muss. Die Kombination von Operator und Befehl ist also präziser.
Tweets außerhalb von Twitter verfolgen
Über die Site osintcurio.us habe ich die Möglichkeit gefunden, Tweets außerhalb von Twitter nachzurecherchieren. Die Abfrage bei Google sieht dann so aus: „Text des Tweets als Phrasensuche“ -site:https://twitter.com. Sie kombinieren also zwei Befehle: die Phrasensuche und site: mit einem Operator, nämlich NOT in Form des Minuszeichens. Meine konkrete Abfrage:
„Pence team objects to plexiglass being installed for both VP and Sen. Harris at upcoming debate“ -site:https://twitter.com – es ist ein Tweet des CNN-Journalisten Jim Acosta

Das ist tatsächlich nur bei großen Accounts mit großer Reichweite erfolgversprechend. Wenn ich das mit meinen Tweets machte, käme nix dabei raus.
Letztlich handelt es sich um eine präszisierte Form der ersten Kombination.
Mehrere Formate gleichzeitig suchen
Auch der Befehl filetype: ist Ihnen vertraut. Der Operator OR ist dagegen in der Regel weniger im Gebrauch, auch wenn Sie ihn kennen. Er führt ja in der Regel zu einer größeren Trefffermenge. Doch meist wollen wir ja weniger Treffer in der Ergebnisliste. Wenn Sie auf der Suche nach Informationen zu einem Thema sind, die Sie möglichst sofort nutzen können, bieten sich die Formate PDF oder PPT (Foliensatz) an. Um beides angezeigt zu bekommen, können Sie das so schreiben: filetype:(PDF OR PPT) ; natürlich kombiniert mit Ihren Suchbegriffen 😉

Offensichtlich neigt Google dazu, den zweiten Filter im Befehl filetype: höher zu gewichten: Bei allen meinen Tests bestand fast die ganze erste Seite aus Treffern, die diesem Kriterium entsprachen; die Treffer mit der Einschränkung Nr. 1 kamen erst später.
Bestimmte Formate nach bestimmten Informationen durchsuchen
Auch diesen Tipp habe ich über osintcurio.us bekommen. Wenn Sie mal E-Mail-Adressen suchen, kann er hilfreich sein. Sie benötigen dafür den Domain-Namen der fraglichen Institution und den Befehl filetype: So sieht das dann aus: filetype:pdf ihk-koeln.de „e-mail“ – und das ist das Ergebnis:

Fazit
Auch wenn Sie Befehle und Operatoren kombinieren können, wachsen die Bäume dabei nicht in den Himmel: Nicht alle denkbaren Kombinationen sind möglich. Aber schon die Kombination von nur wenigen Befehlen mit Boole’schen Operatoren ermöglichen eine zielgenauere Suche im WWW.
Noch mehr als bei anderen Recherchen gilt hier aber, sich vorher zu überlgen, wann und wie sie sinnvoll sind. Wie oben erwähnt, ist die Suche nach zitierten Tweets nur dann sinnvoll, wenn entweder die Reichweites eines Twitter-Accounts das hergibt oder gerade ein Thema sehr populär ist; Feld-Wald-und-Wiesen-Tweets sind dafür nicht geeignet.
Da die meisten dieser Kombinationen nur bei Google, teils auch bei Startpage, funktionieren, gehört dieser Beitrag in meine kleine Reihe über Googles Angebeote. Folgende Beiträge sind bereits erschienen: