Wer braucht welche Recherche? – Kirchliche Arbeitsstelle braucht …

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Bibliothekskatalog.

Ehrlich!

Das war mein allererster Auftrag – eine kirchliche Arbeitsstelle braucht einen Katalog für ihren Buchbestand. Noch gar nicht wirklich „Recherche“, zugegebenermaßen. Aber spannend.

Der klassische Zettelkatalog. Dr. Marcus Gossler (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schlagwortkatalog.jpg), „Schlagwortkatalog“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

Es handelte sich um ein kleines kirchliches Institut mit eigener Bibliothek. Dazu gab es einen Zettelkatalog (1995!), der nun „in den Computer“ sollte. Erste Versuche waren nicht besonders erfolgreich gewesen. Ziel des besagten Instituts war, den gesamten Bestand durchsuchbar zu machen. Bibliothekarische Systeme für Computer waren damals noch nicht sehr verbreitet. Und im Zweifelsfalle teuer. Meine Tätigkeit in einer Zweigstelle der Kölner Stadtbibliothek lag noch nicht so lange zurück, in einem journalistischen Praktikum hatte ich den Umgang mit einem Datenbanksystem gelernt, eine Kollegin hatte mich empfohlen – also frisch ans Werk.

Erst einmal musste ich mir einem Überblick über die Schlagwörter verschaffen, die in den Schlagwortketten vorkamen und sie:

  • sortieren
  • gruppieren
  • hierarchisieren

Daraus ergab sich dann eine Anzahl von Drop-Down-Menus, die bei der Suche kombiniert werden konnten. Es waren ein paar „Testsuchen“ nötig, um das zu überprüfen.

Da in diese kirchliche Arbeitsstelle viel graue Literatur in ihrem bestand hatte, war es bei den bibliographischen Angaben mit Autor, Ort und Jahr allein nicht getan – ich  musste Kategorien wie  „Organistationen“ und „Institutionen“, „Veranstaltungsarten“ und „Status“ (veröffentlicht oder unveröffentlicht) berücksichtigen.

Auch die Signaturenvergabe musste ich überprüfen – es wurde ein flexibles System benötigt, das Schwerpunktänderungen bei einem Themenkomplex verarbeiten konnte und dabei die Auffindbarkeit sicherte.

Alle Einträge sollten dann noch übersichtlich auf dem Bildschirmm angeordnet erscheinen. Das war dann die letzte Hürde. Die Erfassung der Titel gehörte nicht mehr zu meiner Aufgabe.

Eingefallen ist mir diese wirklich alte Geschichte im Zusammenhang mit meiner Reihe über Spezialbibliotheken – wer weiß, was ich über „meinen“ Bibliothekskatalog geschrieben hätte, wenn es ihn in der Form noch gäbe 😉 .

3 Antworten

  1. bpb

    Gibt es da nicht inzwischen Software, die das alleine zusortiert? Naja, muss ja jeder immer weider machen, diese „monkeyjobs“… *Chinup*

    • Recherche-Meisterin

      Inzwischen ja – aber das war 1995

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