Der erste Roman von Christine Vogeley erschien 1999: „Liebe Tod und viele Kalorien“. Dabei geht es in dem Buch bei aller Leidenschaft für gutes Essen erst in zweiter Linie darum. In der ersten geht es um die Lebenspläne von Frauen und wie sie vom Leben „modifiziert“ werden – man kann auch sagen „über den Haufen geworfen“! Hier sind es: zwei Kindheitsfreundinnen, eine Ärztin in einem Pharmaunternehmen, ein provenzalisches Mädchen mit Kochtalent, ein Teenager aus den Niederlanden, ein französische Winzertochter als Innenarchitektin – ach, ich habe bestimmt die eine oder andere spannende Frau vergessen (die verstorbenen zähl ich jetzt aber wirklich nicht noch mit).
Sie sehen, hier kommen verschiedene Generationen vor und es entwickelt sich, das kann ich Ihnen versprechen, eine durchaus spannende, unterhaltsame Geschichte rund um einen rheinischen Gasthof.
Weitere Titel von Christine Vogeley setzen das Prinzip der Gruppe an Protagonistinnen fort:
Das Buch, das heute „Melonentango“ heißt, hatte es ursprünglich sogar im Titel: „Leni, Susanna und Molly Melone“, hieß es in der Erstauflage von 2000. Neben einer Mutter mit zwei erwachsenen Töchtern spielen in der ersten Reihe noch eine Lehrerin und eine Gefängnispsychologin mit.
In „Sternschnuppensommer“ von 2004 ist die Bandbreite an Frauen noch größer: Künstlerin, Kunstlehrerin, Feinkostverkäuferin, Säuferin, deren zehnjährige Tochter, Unternehmerswitwe in der Touraine und deren nicht ganz erwachsen wirkende Tochter.
Und „Dritte Sonneblume links“ aus dem Jahr 2005 führt auf der Personalliste: Eine Haushaltsperle mit achtzehnjähriger Punktochter, eine Klofrau von Mitte 70 namens Anastasia, zwei Schwestern – nicht voneinander, sondern jeweils von einem Teil eines ehemals erfolgreichen schwulen Schlagerpärchens.
Zu den Handlungen der einzelnen Bücher möchte ich hier nicht sooo viel sagen – sie sind alle nicht neu, d. h. inhaltsbezogenen Besprechungen finden Sie überall im Netz. Was ich sagen möchte, ist, dass mich diese Konstellation mit mehreren „Heldinnen“ einfach überzeugt – je nach Alter oder Seelenlage, kann ich mich einer von ihnen identifizieren 😉 .
Und natürlich kommen Männer vor – jede Menge Männer, ebenfalls in vielen Schattierungen. Für Spannung ist ebenfalls gesorgt, denn alle vier Titel enthalten auch ein paar Krimielemente.
Ich mag die Bücher von Christine Vogeley, weil ihre Frauen clever und bodenständig daherkommen, sie eine leichte witzige Sprache pflegt, ohne sich anzubiedern und dabei die großen Themen mit leichter Hand und beträchtlicher Lebensklugheit behandelt.
Hier kommen noch mal die Angaben (den Autorinnennamen lasse ich dabei weg):
Liebe, Tod und viele Kalorien, Firscher, Frankfurt/Main, 1999, ISBN: 3596140013
Leni, Susanna und Molly Melone, Fischer, Frankfurt/Main 2000, ISBN: 3569148618
Sternschnuppensommer, Knaur München, 2005, ISBN: 34266929488 (Tb)
Dritte Sonneblume links, Knaur München 2005, ISBN: 342666190x
Nähere Informationen über die Autorin und ihre Bücher finden Sie auch auf ihrer Website.
Rezensionen ab Mai 2013 erscheinen in meinem Literaturblog Kölner-Leselust.de.
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